Hintergrund #redhandday
Hinter diesem Begriff Kindersoldat und Kindersoldatin steckt die weiter gefasste Bezeichnung „Einsatz von Kindern beim Militär oder in bewaffneten Gruppen“ und er umfasst Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die als KämpferInnen, aber auch als sonstige HelferInnen bspw. für Botengänge, eingesetzt werden, zu sexuellen Diensten gezwungen oder mit Kämpfern zwangsverheiratet werden.
Der Red Hand Day ist eine internationale Aktion gegen diesen Einsatz und wird von mehreren Kinderhilfsorganisationen wie z. B. UNICEF, Terres des Hommes und Plan International unterstützt. Er findet immer am 12. Februar, dem internationalen Gedenktag an das Schicksal von Kindersoldaten statt.
Weltweit gibt es schätzungsweise mehr als 250.000 KindersoldatInnen, die vor allem in Somalia, Nigeria, Syrien, in der D.R. Kongo, im Südsudan und Sudan, Jemen, Kolumbien, Mali, Afghanistan, Irak, auf den Philippinen rekrutiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kinder und Jugendlichen männlich oder weiblich sind. Häufig entführen bewaffnete Gruppierungen gewaltsam diese Kinder und Jugendliche und zwingen sie, als KämpferInnen, menschliche Schutzschilde oder SelbstmordattentäterInnen, SanitäterInnen oder SexsklavInnen für sie zu arbeiten.
Aber warum werden überhaupt Kinder und Jugendliche zu solchen unmenschlichen Gräueltaten gezwungen?
Die Gründe für deren Einsatz sind vielfältig. Zum einen sind es Instabilität, bewaffnete Konflikte und chronische Gewalt, die dazu führen, dass trotz weltweitem Verbot jedes Jahr zehntausende Kinder und Jugendliche rekrutiert und zum Kampf gezwungen werden. Zum anderen sind sie leichter zu manipulieren, gehorsam und für bewaffnete Gruppen oft preiswerter als Erwachsene.
Aber auch die große Verbreitung von buchstäblich „kinderleicht“ zu bedienenden Waffen trägt dazu bei, dass Minderjährige eingesetzt werden.
Auch Armut, fehlender Zugang zu Bildung und der damit verbundene Mangel an Arbeitsmöglichkeiten, der vermeintliche „Schutz“ durch bewaffnete Gruppen können Kinder und Jugendliche dazu bringen, sich solchen Gruppierungen anzuschließen.
Die Folgen für die Kinder und Jugendlichen sind verheerend. Viele sind nach dem Erlebten völlig traumatisiert, leiden an Alpträumen und psychischen Störungen. Neben der jahrelang erlebten Brutalität und Unmenschlichkeit haben sie nie eine Schule besucht.
In den Augen der Gesellschaft gelten sie als TäterInnen und werden von der Gesellschaft und oftmals der eigenen Familie abgewiesen. Eine Re-Integration und das Aufzeigen von Zukunftsperspektiven ist ein langwieriger Prozess.
UNICEF, Plan International und viele andere Kinderhilfsorganisationen helfen den ehemaligen KindersoldatInnen dabei. Mit unseren „roten“ Händen leisten auch wir, als Schulgemeinschaft, einen Beitrag dazu.