Planungstreffen in Lissabon und Schülertreffen an der türkischen Schwarzmeerküste im Rahmen des Comenius-Projektes der ERS/GemS Theley
Vom 11.-16. Mai fand das zweite Schülertreffen im Rahmen des Comenius-Projektes „Combining Europe with a Cultural Rope: let us make a musical“, an dem die ERS/GemS Theley teilnimmt, in der Türkei statt.
Sonntags machten sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern Nicole König, Carola Uhl und Michael Schu mit dem Zug in Richtung Flughafen Frankfurt/Main auf. Nach einem Zwischenstopp in Istanbul ging es weiter nach Trabzon an die türkische Schwarzmeerküste. Der nächste Tag stand erst einmal zur freien Verfügung. Gemeinsam wurde die Stadt Trabzon unter die Lupe genommen. Am Abend wurden die Theleyer von den türkischen Lehrern begrüßt. Nach und nach trafen auch die anderen vier teilnehmenden Länder, Spanien, Portugal, Polen und Rumänien, in Trabzon ein. Gemeinsam machte man sich dann auf den etwa zweistündigen Weg nach Giresun, wo sich die Partnerschule befindet. Dort angekommen wurden alle Schüler ganz herzlich von ihren Gastfamilien in Empfang genommen. „Hier sind alle so nett und gastfreundlich. Sie behandeln uns wie ihre eigenen Kinder“, so Elena Scheer.
Der Dienstagmorgen begann mit einer offiziellen Begrüßung in der Schule und man hatte die Gelegenheit das türkische Schulsystem kennen zu lernen. „Es ist interessant zu sehen, wie Schule in anderen Ländern funktioniert und welche Ausstattung die Schüler und Lehrer zur Verfügung haben“, so Lehrerin Nicole König. Um auch die Schüler der anderen Länder besser kennen zu lernen, fertigte man Collagen mit mitgebrachten Fotos und Informationen über die einzelnen Länder und Regionen an. Dabei hatte man viel Zeit mit den anderen Schülern ins Gespräch zu kommen und neue Freunde zu finden. Der Morgen endete dann mit einem gemeinsamen Tanz der sechs Nationen auf dem Schulhof. Währenddessen wurden jeweils ein Schüler und Lehrer zur offiziellen Begrüßung in das Ministerium der Provinz Giresun und das Rathaus eingeladen. Dort wurden sie vom Gouverneur, dem Bildungsminister und dem Bürgermeister der Stadt begrüßt und erhielten als Gastgeschenke Haselnüsse, die typische Spezialität der Region, in unterschiedlichster Form. Am Nachmittag luden die Gastfamilien zu einem reichhaltigen Picknick mit selbstgemachten türkischen Spezialitäten an der Burg in Giresun ein. Nach der Besichtigung der Burg ging es zurück in die Innenstadt. Dort hatten die Schüler wieder Zeit zur freien Verfügung, um sich mit den anderen Schülern auszutauschen und anzufreunden und die wunderschöne Stadt Giresun zu erkunden.
Mittwochs ging es zu dem Theater, an dem die geplante Aufführung des gemeinsamen Musicals „Alice in Euroland“ stattfinden sollte. Jedes Land inspizierte die Bühne und probte seine Szene. Am Nachmittag fanden Workshops statt, in denen die Schüler Tänze und Lieder der anderen Nationen kennen lernten und aktiv daran teilnehmen konnten. Ziel jeden Workshops war es, Schüler aus anderen Kulturen in die eigene Szene des Musicals zu integrieren. Nach dem Prinzip Schüler helfen Schülern wurde noch lange und in jeder Ecke getanzt und gesungen. „Es macht einfach nur Spaß mit den anderen etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen“, so Alicia Schorr. Doch die geplante Aufführung wurde aufgrund des tragischen Minenunglücks in Soma und der damit verbundenen Staatstrauer leider abgesagt. Nach einer kurzen Beratung der Lehrer wurde sich darauf geeinigt, das Beste aus der Situation zu machen. So lud die gastgebende Schule alle am darauf folgenden Donnerstag zu einem Strandbarbecue ein. Die Schüler genossen das schöne Wetter, den Strand und das Schwarze Meer. Es gab kein Halten mehr und immer mehr Schüler sprangen in das kühlende Nass. In der Nacht zum Freitag hieß es dann von den neu gewonnenen Freunden und den Gastfamilien Abschied nehmen. Und dieser fiel schwerer aus als gedacht. „Unglaublich, so etwas hätte ich nicht erwartet. Diese Gastfreundschaft ist sagenhaft“, sagte der Theleyer Schüler Sinan Karaca bei der Verabschiedung von seiner Gastfamilie. Berfin Agirman ergänzte: „Am liebsten würde ich noch hier bleiben.“ Nach vielen Tränen traten die Schüler die Heimreise nach Deutschland an. Sie haben nicht nur eine andere Kultur kennen gelernt, wurden von ihren Gasteltern herzlich aufgenommen und umsorgt, sondern fanden auch neue Freunde mit denen sie weiterhin in Kontakt bleiben wollen.
Zu einem nächsten Projekttreffen reiste in der ersten Juniwoche eine Theleyer Delegation nach Lissabon/Portugal. Auch eine portugiesische Schule beteiligt sich am COMENIUS-Programm, das von der Europäischen Union gefördert wird. Ziel dieses Programms ist unter anderem die Förderung und Intensivierung von Partnerschaften zwischen Schulen in verschiedenen Mitgliedstaaten der EU. Während dieses Treffens wurden die Termine und Inhalte der nächsten Begegnungen diskutiert und festgelegt, was angesichts der sechs teilnehmenden Schulen ein nicht einfaches Unterfangen war. Die Gemeinschaftsschule Schaumberg Theley ist dabei die koordinierende Schule. Neben den Arbeitstreffen kamen aber auch das Zwischenmenschliche und die Kultur in Lissabon nicht zu kurz. Mit guten Planungsergebnissen und vielen positiven Eindrücken kehrten die Theleyer ins Saarland zurück.