Gemeinschaftsschule Theley zeigt dem Einsatz von KindersoldatInnen die rote Hand - Red Hand Day mit Unterstützung von Katarina Barley, Vizepräsidentin des EU-Parlaments
Der Red Hand Day ist eine internationale Aktion gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten und wird jedes Jahr am 12. Februar begangen.
Hinter dem Begriff „KindersoldatInnen“ steckt die weiter gefasste Bezeichnung „Einsatz von Kindern beim Militär oder in bewaffneten Gruppen“ und er umfasst Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die als KämpferInnen, aber auch als sonstige HelferInnen eingesetzt werden, zu sexuellen Diensten gezwungen oder mit Kämpfern zwangsverheiratet werden.
Weltweit gibt es schätzungsweise 250.000 KindersoldatInnen, die vor allem in Somalia, Nigeria, Syrien, in der D.R. Kongo, im Südsudan, Jemen, Kolumbien, Sudan, Mali, Afghanistan, Irak, Philippinen rekrutiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kinder männlich oder weiblich sind. Häufig entführen bewaffnete Gruppen gewaltsam Mädchen und Jungen und zwingen sie, als KämpferInnen, menschliche Schutzschilde oder SelbstmordattentäterInnen, BotInnen, SanitäterInnen oder SexsklavInnen für sie zu arbeiten.
Die Gründe für den Einsatz von Kindern als SoldatInnen sind vielfältig. Zum einen sind es Instabilität, bewaffnete Konflikte und chronische Gewalt, die dazu führt, dass trotz weltweitem Verbot jedes Jahr zehntausende Kinder rekrutiert und zum Kampf gezwungen werden. Zum anderen sind Kinder leichter zu manipulieren, gehorsam und für bewaffnete Gruppen oft preiswerter als Erwachsene. Aber auch die große Verbreitung von buchstäblich „kinderleicht“ zu bedienenden Waffen trägt dazu bei, dass Minderjährige eingesetzt werden.
Auch Armut, fehlender Zugang zu Bildung und der damit verbundene Mangel an Arbeitsmöglichkeiten, der vermeintliche „Schutz“ durch bewaffnete Gruppen können Kinder dazu bringen, sich bewaffneten Gruppen anzuschließen.
Die Folgen für die Kinder und Jugendlichen sind verheerend. Viele sind traumatisiert, leiden an Alpträumen und psychischen Störungen. Neben der jahrelang erlebten großen Brutalität haben sie nie eine Schule besucht. In den Augen der Gesellschaft gelten sie als TäterInnen und werden von der eigenen Familie und der Gesellschaft abgewiesen. Eine Re-Integration und das Aufzeigen von Zukunftsperspektiven ist ein langwieriger Prozess.
Unicef und die Kinderhilfsorganisation Plan helfen den ehemaligen Kindersoldaten dabei. Mit unseren roten Händen leisten auch die SchülerInnen der Gemeinschaftsschule Schaumberg Theley einen Beitrag dazu. Insgesamt 423 rote Hände konnten am 11. Februar 2022 an die Vizepräsidentin des EU-Parlaments Katarina Barley übergeben werden.
Frau Barley wird unsere roten Hände an die verantwortlichen PolitikerInnen im Eu-Parlament weitergeben, damit diese sich aktiv gegen den Einsatz von Kindern und Jugendlichen als SoldatInnen und sich für die Rechte dieser Kinder und Jugendlichen einsetzen.
Im Anschluss an die Übergabe hatten die SchülerInnen die Gelegenheit, Frau Barley zu ihrem persönlichen Einsatz gegen KindersoldatInnen und ihrer politischen Arbeit zu befragen. Dabei gab sie persönlichen Einblick in ihr politisches Leben und ihre Ansichten als gelebte Europäerin. Zudem ermutigte sie die SchülerInnen sich weiterhin sozial oder politisch einzubringen und die Freiheiten Europas nicht als eine Selbstverständlichkeit zu betrachten. Es bedürfe immer wieder des Einsatzes von engagierten Menschen.
Die Schulgemeinschaft Theley bedankt sich bei Katarina Barley für ihren Besuch. Ein besonderer Dank gilt Bärbel Schmitt, Susanne Bleimehl und Michael Schu, die dieses Projekt organisiert haben. Auch ein großes Dankeschön an die SchülerInnen und KollegInnen, die den Red Hand Day tatkräftig unterstützt haben.
Frau Barley übergab unsere roten Hände in Brüssel an Maria Arena,
Mitglied im Unterausschuss für Menschenrechte im EU-Parlament.