Am Donnerstag, 9. Juli 2015, startete frühmorgens eine Französischgruppe der 8a der GemS /ERS Schaumberg Theley zu einer zweitägigen Klassenfahrt nach Paris. Schon während der Fahrt mit dem Schnellzug, der streckenweise mehr als 320 km/h zurücklegte, hatten die Schüler ihren Spaß.
Nach 3 Stunden waren sie am Ziel der Reise angelangt und begannen nach dem Hotelbezug ihren ausgedehnten Stadtrundgang, der durch das anregende Marais-Viertel zur Ile de la Cité führte. Nach der Besichtigung des neuen Picasso-Museums und der ehrwürdigen Kathedrale Notre-Dame, ein Musterbeispiel gotischer Stilentwicklung und damit ein lohnendes Fotomotiv für den Kunstunterricht, erkundete die Schülergruppe das Quartier latin. Mit dem Seineschiff ging dann die Parisexkursion bei strahlendem Sonnenschein weiter. Nach fast zwei Stunden auf dem Fluss erreichten die begeisterten Schülerinnen und Schüler endlich das Wahrzeichen der Stadt, den Eiffelturm. Denn ohne den Eiffelturm, der anlässlich der Weltausstellung 1889 errichtet wurde und zur damaligen Zeit sehr umstritten war, wäre Paris nicht Paris.
Vom Trocadéro brachte der öffentliche Bus die Schüler zum Hotel am Ostbahnhof zurück. Nach einer kurzen Verschnaufpause stand das Künstlerviertel Montmartre mit der weißen Basilika Sacré-Cœur auf dem Besichtigungsprogramm, das Französischlehrerin Margret Müller vorbereitet hatte. Trotz wiederholter Ermahnungen, sich vor Taschendieben in Acht zu nehmen, wurde einem Schüler aus dem Rucksack das Handy gestohlen – leider – der einzige Wermutstropfen der Reise. Auf der Treppe vor der Basilika sitzend konnten die Schüler bei angenehmen Abendtemperaturen den atemberaubenden Blick über die Stadt genießen und den Klängen einer Musikergruppe lauschen. Im Künstlerviertel Montmartre ließ Lea sich portraitieren, während zwei andere Künstler Jonas und Niklas karikieren durften. Gegen Mitternacht liefen die Theleyer – sehr erschöpft, aber zufrieden – durch das nächtliche Paris zum Hotel zurück. Gestärkt mit einem für französische Verhältnisse formidablen Frühstück führte am nächsten Tag der Weg durch die edlen Straßen der Couturiers, wo kaum einer der großen Modemacher fehlt (Chanel, Laurent, Dior, Versace, Rolex, Michael Kors…).
Der Bummel durch die Rue du Faubourg Saint-Honoré war insbesondere für die Mädchen ein „lèche vitrines“, ein „Schaufensterlecken“. Nach dem Besuch der Aussichtsplattform auf dem „Arc de Triomphe“ – von hier hat man einen grandiosen Ausblick über die Stadt und die sternförmig zum Place Charles de Gaulle führenden Avenuen – spazierten die Schüler über die Champs-Elysées, vorbei am geschichtsträchtigen Place de la Concorde und am Jardin des Tuileries bis zum Louvre, dem weitläufigsten Museum der Welt. Die geschmackvolle Einkaufspassage Carrousel du Louvre bot sich hier für eine verdiente Pause an. Das Hôtel de Ville und das Centre Pompidou wurden anschließend in Angriff genommen. Im Hallenviertel war endlich Zeit zum Shoppen; hier waren die Preise wegen der zweiten oder dritten Reduzierung sehr interessant und so manches Accessoire wechselte den Besitzer. Vorbei an endlosen Straßencafés und Boutiquen in den Vierteln Etienne Marcel und Saint Denis traten die Theleyer Schüler am Abend den Rückweg zum Bahnhof an. „Wir haben bestimmt 60 Kilometer zurückgelegt“, vermutet eine Schülerin. Tatsächlich – einem mitgeführten GPS sei Dank – sind die Schüler an den beiden Tagen tapfere 34 Kilometer zu Fuß gegangen, weitere Kilometer kamen mit der Métro, dem Bus und während der Schifffahrt auf der Seine hinzu. Sehr müde, aber begeistert und beeindruckt von den Erlebnissen waren alle. Till, Nicola, Julia, Kira, Hagen, Jonas und Niklas freuten sich darüber, dass sie sehr viel von der Stadt gesehen haben und immer in der Gruppe waren. Sie hätten sich noch einen weiteren Tag in Paris gewünscht. Für Lea war Paris ein Traum, es waren sogar die spannendsten Tage in ihrem Leben. Großen Spaß hatten die Schüler auch im Hotel. Bei dem leisen und für die Nachbarn zumutbaren Geschnatter auf den Zimmern war von totaler Erschöpfung und Müdigkeit in der Nacht keine Rede mehr. „Zum Abschluss des Schuljahres bietet sich eine Paris-Exkursion – insbesondere mit so zuverlässigen Schülern – an. Solange der TGV noch über Saarbrücken fährt, sollten Lehrer davon profitieren und mit ihren Schülern Landeskunde und Fremdsprachenkenntnisse vor Ort umsetzen. Natürlich ist mit einer Städtereise auch eine große Verantwortung verbunden. Das Fahren mit der Métro kann unter Umständen problematisch werden. Eine gewisse Anspannung ist immer da. Wenn alles reibungslos läuft und die Schüler zufrieden sind, lohnt sich für die betreuende Lehrkraft das Engagement und die Vorbereitungsarbeit“, freut sich Margret Müller, nachdem alle glücklich, zufrieden und wohlbehalten am St. Wendeler Bahnhof von den Eltern abgeholt wurden.