Am 14.10.2013 haben wir, die Klassen 10a und 10d der GemS/ERS Theley, in Begleitung von Frau Rienkens, Herrn Kochems und zwei Tour-Guides einen Ausflug zum Konzentrationslager Struthof-Natzweiler unternommen. Nachdem wir um 8 Uhr in Theley losgefahren waren, kamen wir kurz vor zwölf Uhr nach kleinen technischen Problemen am Bus in Struthof an. Unser erstes Ziel war ein Steinbruch. Dort mussten die KZ-Insassen früher unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Die Villa des Lagerkommandanten und seiner Familie haben wir danach angesehen. Dann sind wir zu dem flammenförmigen Holocaust-Denkmal gegangen, das man jedoch wegen des dichten Nebels kaum erkennen konnte. Anschließend waren wir in der Schreibstube, dem Gefängnis und dem Krematorium. In der ehemaligen Schreibstube, in der sich früher auch das Standesamt befand, ist heute ein kleines Museum eingerichtet, in dem neben Informationen über das Lager auch Alltagskleidung und -möbelstücke der Häftlinge ausgestellt werden.
Der Tour-Guide erzählte uns einiges über die Lagerordnung, die Bestrafungen, die Hinrichtungen, die Fluchtversuche und das Leben der Gefangenen und der SS im Arbeitslager Struthof. Jeder zweite Insasse des KZ Struthof starb und hatte dort durchschnittlich acht Monate zu leben. Von 45 Fluchtversuchen gelang nur einer. Als Fluchtversuch galt schon, sich dem Zaun, der das Gelände umfriedet, auf 5 Meter zu nähern. Der wachhabende Offizier, der immer zwischen den Wachtürmen patrouillierte, hatte dann sofort zu schießen. Dafür erhielt er sogar eine Prämie. Im Krematorium, in dem auch eine medizinische Abteilung untergebracht war, wurden die Leichen der Toten verbrannt. Auf die Frage hin, ob denn in dem Ofen auch lebendige Menschen verbrannt worden seien, berichtete der Tour-Guide uns von vier Frauen, die verhaftet, ins KZ gebracht, betäubt und anschließend verbrannt worden waren. Die letzte der Frauen erwachte, bevor sie verbrannt wurde, und fügte ihrem Gegner im Kampf noch Kratzwunden zu. Zuletzt haben wir die Gaskammer besichtigt und traten schließlich die Heimreise an. Gegen 19 Uhr trafen wir erschöpft in Theley ein.
Zurückblickend auf unseren Besuch im KZ Struthof-Natzweiler lässt sich sagen, dass wir alle sehr schockiert waren über die Grausamkeiten, die die Nazis begangen haben. Wir hoffen, dass so etwas nie wieder geschieht.
Von Ann-Kathrin Schütz und Stephanie Gessner (10a)