-Ein Ausflug in die Hölle!-
Kürzlich unternahm unsere Klasse 10a in Begleitung unserer Geschichtslehrerin Frau Stein eine Lehrfahrt zum Konzentrationslager Natzweiler/Struthof.
Kurz vor der Grenze stieg unser Reisebegleiter Axel Brück zu, der uns die Geschehnisse in dem 1941 errichteten Arbeitslager der Nationalsozialisten, näherbrachte.
Das in den Vogesen liegende Konzentrationslager, das wir gegen 11 Uhr erreichten, war aufgrund der Brutalität der Aufseher und der harten Arbeit im anliegenden Steinbruch sehr gefürchtet.
Bevor die Nationalsozialisten dieses Gebiet zu einem Ort des Schreckens verwandelt hatten, waren der Struthof und das anliegende Hotel als Reiseziel, besonders in der Ski-Saison sehr beliebt. „Bereits als wir aus dem Bus ausstiegen, und mein Blick über den mit weißen Kreuzen übersäten Friedhof und das flammenförmige Mahnmal fiel, überkam mich ein Gefühl des Schreckens!“, so Lea Schäfer.
Nach der Besichtigung des nahe gelegenen Steinbruches, in dem viele Deportierte ihr Leben lassen mussten, durchschritten wir das zweifach umzäunte und früher unter Strom gesetzte Eingangstor. Herr Brück führte uns anschließend in das Krematorium und das Lagergefängnis.
Dort durften drei Freiwillige sich in eine von fünf ein Meter fünfzig hohe und ein Meter tiefe Zelle begeben, um dort für einige Minuten zu verweilen.
„Man kann darin weder stehen noch sitzen und zu dritt ist es erst recht unmöglich nur den Arm zu bewegen.“, berichtet Moritz Schorr nach seinem Erlebnis. Tatsächlich, so wie uns Herr Brück später berichtete, mussten früher bis zu drei Gefangene in den eigentlich als Heizanlage vorgesehene Zellen verharren. Jedoch ist kein Gefangener des KZ bekannt, der diese Prozedur überlebt hat.
Nach diesen erschreckenden Eindrücken, einem Rundgang durch das Museum und einem Blick in die Gaskammer (die ehemalige Küche des Hotels Struthof) verließen wir gegen 17 Uhr den Ort, an dem tausende Menschen ihr Leben lassen mussten, nur aufgrund ihrer Religion oder Einstellung!
Auf dem Weg in Richtung Heimat ließen wir die Bilder und Erlebnisse bei einem gemeinsamen Abendessen mit Flammkuchen ausklingen und tauschten unsere Gedanken über diesen Tag mit unserer Lehrerin aus.
Gegen 20 Uhr erreichten wir schließlich wieder unsere Schule in Theley.
„Die Eindrücke mögen zwar erschütternd sein, dennoch ist es wichtig uns mit der Vergangenheit vertraut zu machen und daraus zu lernen, damit so etwas nie wieder vorkommen wird!“,erklärte Frau Stein nach unserem Ausflug!